Unwettereinsatz in Neunkichen/Saar
Ausgelöst durch den anhaltenden und ergiebigen Starkregen in der zweiten Februarwoche, musste die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen am 9. Februar 2016 zu rund 30 wetterbedingten Einsätzen im gesamten Stadtgebiet ausrücken. Knapp 150 freiwillige Feuerwehrmänner und -frauen der Neunkircher Wehr besetzten bis in die Abendstunden die acht Feuerwehrgerätehäuser in der Kreisstadt und rückten zu den Einsätzen aus. Der erste Unwetteralarm für die Feuerwehr Neunkirchen lief am Nachmittag ein: In einem Wohnhaus stand ein Keller unter Wasser. Dieser Einsatz stellte den Auftakt zu weit mehr als zwei Dutzend Alarmierungen für die Feuerwehr Neunkirchen dar. In der ganzen Stadt, vor allem in den an Flüssen gelegenen Stadtteilen, kam es zu zahlreichen Einsätzen. Stellenweise standen Straßen unter Wasser und wurden von herausgespülten Erdmassen aus den Wäldern verunreinigt.
Einsatzbereitschaft für alle Löschbezirke
Gegen 16 Uhr wurde zunächst der Einsatzleitwagen des Löschbezirks Wellesweiler in Alarmbereitschaft versetzt und an der Feuerwache in Neunkirchen als Kommandoposten aufgebaut. Wenig später wurden auch die letzten noch nicht im Einsatz befindlichen Löschbezirke der Feuerwehr Neunkirchen vorsorglich in Einsatzbereitschaft versetzt. Alle Einsätze wurden von der Leitstelle per Sammelfax direkt an den Einsatzleitwagen kommuniziert und in Fireboard erfasst. Der gleiche Arbeitsplatz stand auch in ständigem Kontakt mit den Einsatzmitteln, um die vor Ort getroffenen Maßnahmen direkt im Auftrag zu erfassen. Weiterhin führte diese Person das Einsatztagebuch und den Telefonverkehr.
Der Überblick mit der Auftragsverwaltung
Da der ELW mit einem zweiten Arbeitsplatz ausgestattet ist, beschäftigte dieser sich mit den Einsatzbasisdaten, der Einsatzmittelverwaltung, der Weitergabe der Aufträge an die verfügbaren Mittel und der Unterstützung der Einsatzleitung. Vom Einsatzleitwagen aus hatte der Neunkircher Wehrführer die Einsätze ständig im Blick. Zeitweise stieß auch der Bürgermeister zum Einsatzleitwagen hinzu, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Hierfür stellte sich die Ticker-Funktion als sehr hilfreich heraus, denn auf einem separaten Monitor im Besprechungsraum wurde die Auftragsverwaltung zur Verfügung gestellt.
Unterstützung des THW für die Hochwasserbekämpfung
Die Unmengen von Regenwasser führten auch zu Problemen auf den Straßen, da aus den angrenzenden Wäldern Erde, Schotter und Unterholz auf die Fahrbahnen gespült wurde. Die Straßenabläufe waren derart verstopft, dass das Wasser auf den Fahrbahnen teilweise stehen blieb. Drei Löschbezirke mussten die Gefahrenstellen absichern und mit Unterstützung des zentralen Betriebshofes und dem Landesbetrieb für Straßenbau reinigen. In einigen Fällen konnte durch das Öffnen der Gullys Abhilfe geschafft werden. Anderenorts gelang es der Feuerwehr und dem THW durch den Einsatz von Pumpen und dem Anlegen eines kleinen Sandsackwalls, das Hochwasser zurückzudrängen. In einem Keller galt es mehrere Heizöltanks zu sichern, welche durch die Wassermassen aufzutreiben und umzustürzen drohten.
Gegen Abend entspannte sich die Lage wieder
Mit Hilfe des Moduls Ausnahmezustand konnten die Disponenten stets entscheiden, welche Fahrzeuge zu welchen Einsatzstellen fahren konnten. Dieses Unwetter stellte für die Feuerwehr Neunkirchen den ersten “scharfen” Einsatz unter Verwendung des Moduls Ausnahmezustand dar. Alle Anwender waren sehr zufrieden mit der einfachen Bedienung der Software. Nachdem sich die Lage mit dem aussetzenden Regen in der Stadt mehr und mehr entspannte, konnte zwischen 19 und 20 Uhr in den Neunkircher Löschbezirken die Einsatzbereitschaft wieder aufgelöst werden.
Die bedrohlich angestiegenen Pegel der Flüsse stabilisierten sich in der Nacht und begannen schließlich zu fallen.